GTO
Verfasst: 11 Jun 2003, 17:17
Hallo GTO-Freaks,
der GTO ist bei vielen (vermutlich dank verschiedener PC - Rennpiele?) bekannter als der 3000GT.
GTO ist übrigens eine Abkürzung für "Grand Turismo Omologato" und soll(te) aussagen, daß ein Sportwagen für Straße und Rennstrecken taugt (wobei bzgl. Rennen das Fz. von einem Straßensportwagen abgeleitet ist).
Was aber ist ein Mitsubishi GTO? Zunächst mal prinzipiell gleich unserem GT mit den jeweiligen Modellunterschieden der 1. bis 3. Generation („3000GT“ – „GT-Daten“ und im „3000GT“-„Modellunterschiede ...“). Unterschiede zum 3000GT s. nachfolgend weiter unten. Er wurde bis 2000 in Japan gebaut. Äußeres Kennzeichen: Heckblende mit GTO-Schriftzug. Verkauft wurde er vor allem in Japan, Australien sowie als häufiger Grauimport (v.a. gebraucht) nach Großbritannien. Also in Ländern mit Linksverkehr und daher mit Rechtssteuerung. Der offiziell bis 1999 in GB verkaufte GT war übrigens der 3000GT mit 320PS.
Als GTO wurden nachfolgende Modelle gebaut:
Mit Allradantrieb
GTO Twin Turbo (Z16A) mit 280PS, 427Nm/2500U/min (9B-Turbolader) und manuellem 5-Gang bzw. 6-Gang-Getriebe, Bereifung 245/45-17 bzw. 245/40-ZR18, Allradlenkung (AWS), elektr. geregeltes Fahrwerk (ECS), Nebelscheinwerfer, sonstige Ausstattung ähnlich unserem GT, Lederausstattung war ein Extra. Die 280 PS waren wg. japanischer Selbstbeschränkung. GTO haben übrigens ab Werk eine Vmax-Beschränkung (ca. 180 km/h), kann aber aufgehoben werden.
GTO mit Turbos, Allrad und Automatik wurden nach meinem Kenntnisstand zwei Stück gebaut.
Einer wurde von einem Mitsubishi-Vorstandsmitglied gefahren, der andere wurde als Versuchsfahrzeug genutzt. Derzeitiger Verbleib unbekannt.
GTO MR Twin Turbo (Z15A). Generell wie GTO Twin Turbo, aber technisch und in der Ausstattung abgespeckt, z.B. keine AWS, kein ECS, kein ABS, einfachere Innenaustattung (Leder nur als seltenes Extra), kein Tempomat, keine Nebel-SW - aber ca. 35 kg leichter und preislich günstiger (war so etwas wie bei Porsche die CS-Modelle, z.B. 968CS). Der MR ist wg. des Gewichtsvorteils bei "Sportfahrern" beliebt.
GTO SR ist eine leistungsschwächere Variante mit dem DOHC –Motor (ohne Turbos) mit 225PS (275Nm/4500U/min) und 5-Gang-Getriebe oder 4-Gang-Automatik. Bereifung 225/50R17. Dieser Typ ist relativ selten.
Mit Frontantrieb
Das Einsteigermodell ist der GTO SR ohne Turbos. Mit 225 PS , Frontantrieb, manuellem 5-Gang-Getriebe oder 4-Gang-Automatik, kein ECS bzw. 4WS. Bereifung 225/55-16, optional 225/50R17.
An sich spricht nicht sehr viel für den GTO (auch im Vergleich zum UK-3000 GT)
- Kleinere Turbos 9B (statt 13G wie in D und EU)
- Keine natriumgekühlten Auslassventile (EU-Modelle haben diese)
- Serienmäßig abgeregelt auf ca. 180 km/h
- 280 PS vs. 320 PS (im engl. 3000GT)
- Bremsen früher Baujahre entsprechen den (schwächeren) US-Bremsen
- In Großbritannien wesentlich höhere Versicherungskosten (vs. 3000GT, weswegen die Fz. gerne in andere Länder verkauft werden).
- Wesentlich höherer Wertverlust bzw. viel niedrigere Preise (Gründe s. o.)
- Nicht auf scharfen Autobahnbetrieb (z. B. in D) abgestimmt (ähnlich US-Ausführung)
- Diagnose für deutsche Mitsubishi-Werkstätten evtl. schwierig bis nicht möglich
- Manche Ersatzteile wahrscheinlich nur in GB oder Japan zu beschaffen
- fehlende Abschleppösen
- Großes Minus für Kontinentaleuropa: Rechtslenkung (u. a. Sicherheit beim Überholen, hinderlich z. B. an der Parkhausausfahrt).
- Für Großgewachsene (ab ca. 1,90m) sind die Platzverhältnisse, insbesondere im Fußraum, schlechter als beim Linkslenker.
- Umrüstungen (TÜV) erforderlich, z. B. andere Scheinwerfer, Nebelschlussleuchte, evtl. Tacho
- Bürokratie. Die GTO wurden nie offiziell nach Großbritannien exportiert. Es waren private Einfuhren bzw. Graumarktfahrzeuge.
D. h. Mitsubishi UK hat für den GTO kein Abgasgutachten und bei Mitsubishi Japan gibt es auch kein Gutachten für den GTO nach EU-Abgasrichtlinien (da der GTO für Europa nicht vorgesehen war). Anfragen meinerseits bei M.-Jap. und M.-UK brachten kein Ergebnis.
- Abgasverhalten ggf. problematisch (GTO haben keine Vorkats, keine Abgasrückführung)
- Ähnliche Probleme kann es auch beim Datenblatt geben. Auch haben die jap. Fahrzeuge eine völlig andere Systematik bei der Fahrgestell-Nummer.
- Besonders problematisch in Sachen TÜV kann es werden, wenn der GTO im Ausland getunt oder gepimpt wurde. In Großbritannien geht manches, was bei uns nicht geht; für die meisten japanischen Teile gibt es keine bzw. keine EU-relevanten Gutachten.
D. h. wenn man nicht gerade einen sehr kulanten Prüfer erwischt, sind Probleme bei TÜV und Co. vorprogrammiert.
Zwar nicht von Haus aus GTO-bedingt, aber irgendwie auffällig: Bei den GTO gab/gibt es vergleichweise mehr technische Probleme / Verschleißerscheinungen als bei EU- und auch US-Modellen. Da die meisten Bauteile jedoch identisch sind, ergibt sich der Verdacht, dass wohl beim Tachostand gerne etwas gefummelt wurde und/oder bei der Wartung gespart wurde. Auch scheinen manchen Fahrzeugen der Seetransport bzw. das lange Herumstehen irgendwo nicht so ganz bekommen zu haben (z. B. Störungen der Benzinversorgung/Einspritzung wg. Rost im Tank, elektr. Wehwehchen, Rost v.a. unten).
Zudem ist die Fahrzeughistorie oft nicht nachvollziehbar.
Aufgrund der insgesamt gesehen doch negativen Erfahrungen unserer Mitglieder (und wg. Ex-Mitglieder mit GTO) rate ich generell vom Kauf eines GTO ab. Wer meint es (v. a. aufgrund der niedrigen Preise) trotzdem zu tun, sollte zumindest dass o. g. beachten.
der GTO ist bei vielen (vermutlich dank verschiedener PC - Rennpiele?) bekannter als der 3000GT.
GTO ist übrigens eine Abkürzung für "Grand Turismo Omologato" und soll(te) aussagen, daß ein Sportwagen für Straße und Rennstrecken taugt (wobei bzgl. Rennen das Fz. von einem Straßensportwagen abgeleitet ist).
Was aber ist ein Mitsubishi GTO? Zunächst mal prinzipiell gleich unserem GT mit den jeweiligen Modellunterschieden der 1. bis 3. Generation („3000GT“ – „GT-Daten“ und im „3000GT“-„Modellunterschiede ...“). Unterschiede zum 3000GT s. nachfolgend weiter unten. Er wurde bis 2000 in Japan gebaut. Äußeres Kennzeichen: Heckblende mit GTO-Schriftzug. Verkauft wurde er vor allem in Japan, Australien sowie als häufiger Grauimport (v.a. gebraucht) nach Großbritannien. Also in Ländern mit Linksverkehr und daher mit Rechtssteuerung. Der offiziell bis 1999 in GB verkaufte GT war übrigens der 3000GT mit 320PS.
Als GTO wurden nachfolgende Modelle gebaut:
Mit Allradantrieb
GTO Twin Turbo (Z16A) mit 280PS, 427Nm/2500U/min (9B-Turbolader) und manuellem 5-Gang bzw. 6-Gang-Getriebe, Bereifung 245/45-17 bzw. 245/40-ZR18, Allradlenkung (AWS), elektr. geregeltes Fahrwerk (ECS), Nebelscheinwerfer, sonstige Ausstattung ähnlich unserem GT, Lederausstattung war ein Extra. Die 280 PS waren wg. japanischer Selbstbeschränkung. GTO haben übrigens ab Werk eine Vmax-Beschränkung (ca. 180 km/h), kann aber aufgehoben werden.
GTO mit Turbos, Allrad und Automatik wurden nach meinem Kenntnisstand zwei Stück gebaut.
Einer wurde von einem Mitsubishi-Vorstandsmitglied gefahren, der andere wurde als Versuchsfahrzeug genutzt. Derzeitiger Verbleib unbekannt.
GTO MR Twin Turbo (Z15A). Generell wie GTO Twin Turbo, aber technisch und in der Ausstattung abgespeckt, z.B. keine AWS, kein ECS, kein ABS, einfachere Innenaustattung (Leder nur als seltenes Extra), kein Tempomat, keine Nebel-SW - aber ca. 35 kg leichter und preislich günstiger (war so etwas wie bei Porsche die CS-Modelle, z.B. 968CS). Der MR ist wg. des Gewichtsvorteils bei "Sportfahrern" beliebt.
GTO SR ist eine leistungsschwächere Variante mit dem DOHC –Motor (ohne Turbos) mit 225PS (275Nm/4500U/min) und 5-Gang-Getriebe oder 4-Gang-Automatik. Bereifung 225/50R17. Dieser Typ ist relativ selten.
Mit Frontantrieb
Das Einsteigermodell ist der GTO SR ohne Turbos. Mit 225 PS , Frontantrieb, manuellem 5-Gang-Getriebe oder 4-Gang-Automatik, kein ECS bzw. 4WS. Bereifung 225/55-16, optional 225/50R17.
An sich spricht nicht sehr viel für den GTO (auch im Vergleich zum UK-3000 GT)
- Kleinere Turbos 9B (statt 13G wie in D und EU)
- Keine natriumgekühlten Auslassventile (EU-Modelle haben diese)
- Serienmäßig abgeregelt auf ca. 180 km/h
- 280 PS vs. 320 PS (im engl. 3000GT)
- Bremsen früher Baujahre entsprechen den (schwächeren) US-Bremsen
- In Großbritannien wesentlich höhere Versicherungskosten (vs. 3000GT, weswegen die Fz. gerne in andere Länder verkauft werden).
- Wesentlich höherer Wertverlust bzw. viel niedrigere Preise (Gründe s. o.)
- Nicht auf scharfen Autobahnbetrieb (z. B. in D) abgestimmt (ähnlich US-Ausführung)
- Diagnose für deutsche Mitsubishi-Werkstätten evtl. schwierig bis nicht möglich
- Manche Ersatzteile wahrscheinlich nur in GB oder Japan zu beschaffen
- fehlende Abschleppösen
- Großes Minus für Kontinentaleuropa: Rechtslenkung (u. a. Sicherheit beim Überholen, hinderlich z. B. an der Parkhausausfahrt).
- Für Großgewachsene (ab ca. 1,90m) sind die Platzverhältnisse, insbesondere im Fußraum, schlechter als beim Linkslenker.
- Umrüstungen (TÜV) erforderlich, z. B. andere Scheinwerfer, Nebelschlussleuchte, evtl. Tacho
- Bürokratie. Die GTO wurden nie offiziell nach Großbritannien exportiert. Es waren private Einfuhren bzw. Graumarktfahrzeuge.
D. h. Mitsubishi UK hat für den GTO kein Abgasgutachten und bei Mitsubishi Japan gibt es auch kein Gutachten für den GTO nach EU-Abgasrichtlinien (da der GTO für Europa nicht vorgesehen war). Anfragen meinerseits bei M.-Jap. und M.-UK brachten kein Ergebnis.
- Abgasverhalten ggf. problematisch (GTO haben keine Vorkats, keine Abgasrückführung)
- Ähnliche Probleme kann es auch beim Datenblatt geben. Auch haben die jap. Fahrzeuge eine völlig andere Systematik bei der Fahrgestell-Nummer.
- Besonders problematisch in Sachen TÜV kann es werden, wenn der GTO im Ausland getunt oder gepimpt wurde. In Großbritannien geht manches, was bei uns nicht geht; für die meisten japanischen Teile gibt es keine bzw. keine EU-relevanten Gutachten.
D. h. wenn man nicht gerade einen sehr kulanten Prüfer erwischt, sind Probleme bei TÜV und Co. vorprogrammiert.
Zwar nicht von Haus aus GTO-bedingt, aber irgendwie auffällig: Bei den GTO gab/gibt es vergleichweise mehr technische Probleme / Verschleißerscheinungen als bei EU- und auch US-Modellen. Da die meisten Bauteile jedoch identisch sind, ergibt sich der Verdacht, dass wohl beim Tachostand gerne etwas gefummelt wurde und/oder bei der Wartung gespart wurde. Auch scheinen manchen Fahrzeugen der Seetransport bzw. das lange Herumstehen irgendwo nicht so ganz bekommen zu haben (z. B. Störungen der Benzinversorgung/Einspritzung wg. Rost im Tank, elektr. Wehwehchen, Rost v.a. unten).
Zudem ist die Fahrzeughistorie oft nicht nachvollziehbar.
Aufgrund der insgesamt gesehen doch negativen Erfahrungen unserer Mitglieder (und wg. Ex-Mitglieder mit GTO) rate ich generell vom Kauf eines GTO ab. Wer meint es (v. a. aufgrund der niedrigen Preise) trotzdem zu tun, sollte zumindest dass o. g. beachten.