Lausitzring mit dem GT

Fahrertrainings, Rennstreckenbesuche, rennsportliche Veranstaltungen u. ä.
Forumsregeln
Bitte hier nicht mehr posten, benutze https://forum.3000gt.org
Antworten
Benutzeravatar
sbrunthaler
Beiträge: 3821
Registriert: 15 Nov 2006, 17:37
Wohnort: Berlin / Germany
Kontaktdaten:

Lausitzring mit dem GT

Beitrag von sbrunthaler »

Hallo zusammen,

hier ein kleiner Bericht von der heutigen Ausfahrt auf den Lausitzring mit anschliessendem Kurztrip auf dem STC Motodrom (Spreewaldring). Liegt ja auf einem Weg südlich von Berlin. Man fährt ins Infield (nicht zu verfehlen) und lässt sich für die gewünschten Durchgänge registrieren, 15 Euro pro 15 Minuten. Problemlos; der aktuelle Durchgang wird neben der Streckeneinfahrt angezeigt. Das "Ambiente" ist komfortabel, die Leute sind kooperativ, macht Spass.

Auf dem Lausitzring war es aber morgens noch reichlich frisch (23.10.2011), trotz strahlender Sonne. Als erstes bekam ich mal eine kostenlose Linien-Einführung, weil ich den Ring überhaupt nicht kannte. Dank an Olaf von der Z-Fraktion, der mir die teilweise nicht offensichtlichen Tricks der Linie erklärt hat!

Der Lausitzring ist relativ schnell (>200 auf der Start/Ziel-Geraden trotz meines undichten Drosselklappen-Gehäuses); am Ende dieser Geraden kommt aber eine fast 90 Grad Linkskurve :shock: Rechtzeitig mit der StopTech-Bremse verzögern und beherzt runterschalten hilft :)

Der Belag ist nicht überall eben und gleichmäßig und bietet streckenweise wenig Grip, und zwar netterweise immer da, wo man sich "bis an die Mauer" raustragen lassen soll ](*,) Ich habe den Reifendruck auf VA=2,2 und HA=2,0 Bar gestellt (rundum 245/45'er Firestone Eagle F1, ziemlich alt+runter). Mein GT hat Vogtland-Federn (-3cm), ECS war auf Sport-Stellung.
Beobachtung: Wenn man mit dem GT unter diesen Bedingungen zu schnell in die betreffenden Kurven geht, kommt das Heck (!) im Scheitelpunkt. KEINERLEI Untersteuern, wenn man das Gewicht mit der Bremse auf die Vorderachse verlagert, aber wie gesagt: Das Heck kommt, und das Abfangen ist ein bischen hektisch wegen der indirekten Lenkung (geht aber). Evtl. für Sportbereifung hinten breiter, mehr neg. Sturz wäre auch nicht verkehrt!

Im Grossen und Ganzen muss man üben üben üben, bis man die linie drauf hat, sich um die schnellen Kurven traut und das Abfangen beherrscht. Oder Sportreifen draufmachen, Mehr Leistung brauch' ich erstmal eher nicht.

Ansonsten gibt's da einen agressiven BMW 5'er Fahrer aus LOS, der ständig versucht, einem die Spiegel abzufahren, aber meine Nerven halten das aus. Bis es mal knallt, darf der da machen was er will.

Danach sind wir noch zum STC, und das kannte ich ja schon. Macht mir mit dm GT richtig Spass, da geht es langsamer zu, aber eben viele knackige Kurven. Im Vergleich zum Lancer Ralliart sind das WELTEN - nicht wegen der Leistung, sondern wegen des Handlings des GT. Hab' leider keinen Vergleich, weil ich keine Zeiten genommen habe - nächstesmal.

So, Fortsetzung folgt!

Grüsse,
Stefan B.

PS: Standard-Getriebeöl dehnt sich so stark aus, dass es unter's Auto tropft. Keine Panik, aber anderes Öl nehmen. Kläre ich noch.
mitsublue
Beiträge: 3508
Registriert: 01 Mär 2003, 14:19
Wohnort: Würzburg (BY) oder China
Kontaktdaten:

Re: Lausitzring mit dem GT

Beitrag von mitsublue »

Einige technische Anmerkungen:
Luftdruck - zu wenig für Straßenreifen. Da hast wohl bei manchen „Profis“ in anderen Foren gelesen. Die echten Rundstreckenprofis fahren bei derlei relativ hohe Drücke,
z. B. die BMW-Renntaxis auf der Nordschleife fast 3 bar.
Der niedrige Luftdruck verschlechtert das Handling (größere Schräglaufwinkel), verstärkt die Lastwechsel und belastet die Reifen stärker.

..(rundum 245/45'er Firestone Eagle F1, ziemlich alt+runter)
Ich denke, Du fährst Good Year Eagle F1 Asymetric in 245/40-18?

Vom Reifentyp her würde sich hier z. B. Michelin Super Sport bzw. PS 2 oder Pirelli Zero anbieten.


Standard-Getriebeöl
Fährst Du kein synthetisches Getriebeöl?

….dehnt sich so stark aus ......aber anderes Öl nehmen.
Was soll das bringen? Der Ausdehnungskoeffizient ist doch wohl ziemlich identisch.
Schau doch mal nach den Entlüftergumminippeln bei Schalt- und Winkelgetriebe (sind gern hinüber). Kosten so um die 3 E /Stück
Benutzeravatar
sbrunthaler
Beiträge: 3821
Registriert: 15 Nov 2006, 17:37
Wohnort: Berlin / Germany
Kontaktdaten:

Re: Lausitzring mit dem GT

Beitrag von sbrunthaler »

mitsublue hat geschrieben:Einige technische Anmerkungen:
Luftdruck - zu wenig für Straßenreifen. Da hast wohl bei manchen „Profis“ in anderen Foren gelesen. Die echten Rundstreckenprofis fahren bei derlei relativ hohe Drücke,
z. B. die BMW-Renntaxis auf der Nordschleife fast 3 bar.
Der niedrige Luftdruck verschlechtert das Handling (größere Schräglaufwinkel), verstärkt die Lastwechsel und belastet die Reifen stärker.
Das haben mir die erfahrenen Sportfahrer geraten, mit denen ich unterwegs war. Die haben Sportreifen drauf ("Semi-Slicks" oder so) und bewegen sich in der Nähe der Bestzeiten auf beiden Strecken. Übrigens ist 2,2 / 2,0 der Standard-Druck laut meiner Reifendruck-Tabelle an der Tür, ich habe sonst immer die 0,6 Bar für >190Km/h draufgepackt. Die hab' ich rausgelassen, bei kalten Reifen. Warm war der Druck dann 0,5 Bar höher...
mitsublue hat geschrieben: ..(rundum 245/45'er Firestone Eagle F1, ziemlich alt+runter)
Ich denke, Du fährst Good Year Eagle F1 Asymetric in 245/40-18?
Ja ja die verwechsle ich immer. Kann mir irgendwie "GoodYear" nicht merken. Firestone ist verkehrt. Und 45 auch, aber es war schon spät...
mitsublue hat geschrieben: Standard-Getriebeöl
Fährst Du kein synthetisches Getriebeöl?
Ich fahre das, was mir die Werkstatt reingefüllt hat (am letzten Donnerstag), das müsste das sein, was Mitsubishi vorgibt. Deswegen "Standard".
mitsublue hat geschrieben: ….dehnt sich so stark aus ......aber anderes Öl nehmen.
Was soll das bringen? Der Ausdehnungskoeffizient ist doch wohl ziemlich identisch.
Schau doch mal nach den Entlüftergumminippeln bei Schalt- und Winkelgetriebe (sind gern hinüber). Kosten so um die 3 E /Stück
Das mit dem "anderen Öl" habe ich von einem der Z-Fahrer; er meinte, seit er ein bestimmtes Getriebe-Öl benutzt, hätte er das Problem nicht mehr. Er wollte mir noch sagen welches.
Den Tipp mit den Nippeln finde ich aber preiswerter, muss man dafür auf die Bühne?

Danke für die Tipps und Grüsse,
Stefan B.
mitsublue
Beiträge: 3508
Registriert: 01 Mär 2003, 14:19
Wohnort: Würzburg (BY) oder China
Kontaktdaten:

Re: Lausitzring mit dem GT

Beitrag von mitsublue »

Das haben mir die erfahrenen Sportfahrer geraten, mit denen ich unterwegs war. Die haben Sportreifen drauf ("Semi-Slicks" oder so) und bewegen sich in der Nähe der Bestzeiten auf beiden Strecken. Übrigens ist 2,2 / 2,0 der Standard-Druck laut meiner Reifendruck-Tabelle an der Tür, ich habe sonst immer die 0,6 Bar für >190Km/h draufgepackt. Die hab' ich rausgelassen, bei kalten Reifen. Warm war der Druck dann 0,5 Bar höher...

Zunächst: Der GT liegt vermutlich vom Gewicht über den der vielen anderer Sportfahrer-Fz.
Dann muss man unterscheiden:
Jeder Reifentyp hat ein gewisses Temperaturfenster in dem er optimal greift.
Also nur mal angenommen, sportlicher Straßenreifen X zwischen 15 und 70°C.
Bei den sogenannten Semi-Reifen liegt dieser Bereich höher, für Semi Y beispielsweise zwischen 50 und 100°C (darunter haften sie schlechter als normale Reifen, v. a. bei Nässe, auch schmalerer Grenzberich).
Durch die Luftdruckabsenkung (dadurch stärkeres Walken, höherer Rollwiderstand) versucht man den Reifen ins (höhere) Temperaturfenster (und damit bessere Haftung) zu bringen. Bei einem üblichen Straßenreifen ist dies meist nicht nötig bzw. das Temperaturfenster wird nach oben verlassen wodurch der Reifen wieder abbaut (und schlechter haftet, schmiert usw.).
Semis haben auch straffere Karkassen, wodurch sie auch nicht so viel Luftdruck benötigen (aber auch relativ hart ablaufen).

Aus dieser Problematik heraus, haben manche Reifenhersteller übrigens spezielle Reifentypen entwickelt, die von der Haftung an die Semis ran kommen, jedoch nicht deren Nachteile bzgl. Temperatur, Nässe, Grenzbereich und Komfort / Lärm haben. Beispiel Michelin Super Sport.

Da Du „normale“ Reifen fährst trifft dies mit den niedrigern Luftdrücken nicht so zu.
Bei mir fahre ich, (je nach Reifentyp) so um die 2,8bar vorne und 2,6bar hinten. Wird auch so von Michelin empfohlen (bei Dunlop waren es sogar 3,2 / 2,8bar).
Passt auch soweit (z. B. gleichmässiger Abrieb). Ich habe auch mal Temperaturmessungen gemacht, beispielsweise NR-Nordschleife. Da war dann die Temperatur über die gesamte Reifenbreite ziemlich gleich (wie es auch sein sollte). Tendenziell: Wenn der Reifen im äußeren Bereich wärmer ist – zu wenig Luftdruck. Wenn im mittleren Bereich - zu viel Luftdruck.
Anhand der Schultertemperaturen innen / außen kann man auch Rückschlüsse auf den richtigen Sturz bekommen.
Kurzum, ich würde mal bei dieser Reifengröße ca. 2,6bar vorne und 2,4 bar hinten probieren (Kaltluftdruck).


, seit er ein bestimmtes Getriebe-Öl benutzt, hätte er das Problem nicht mehr
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten
- „neues“ Öl neigt weniger zum Aufschäumen – dadurch weniger Neigung zum Herausdrücken.
- es war vorher zu viel Öl eingefüllt, danach korrekter Füllstand (bzw. hoffentlich nicht zu wenig)
- jedoch nicht direkt die (vermeintlich) unterschiedliche Ausdehnung

muss man dafür auf die Bühne?
Die Nippel sitzen jeweils oben auf den Getrieben, sie werden nur eingesteckt.
Beim Schaltgetriebe sollte man von oben rankommen (ist aber etwas fummelig), bei Winkelgetriebe muss man unter den GT (d. h. Bühne, aufbocken o. ä.).
Antworten