Ein letzter Beitrag noch um die Einheitendiskussion zu beenden
Hier ist eine Umrechnungsmatrix für verschiedene Druckeinheiten:
http://www.analogmicro.de/german/dice/convert.htm
Darunter findet sich auch kg/cm^2. Man darf sich beim Diskutieren über Technik nicht 100% auf die Physik stützen da Ingenieure in der Entwicklung praxisorientiert arbeiten und deshalb oft nicht nach dem Lehrbuch der modernen Physik vorgehen. Manche Einheiten werden im Ingenieurswesen einfach aus Praxisgründen eingeführt obwohl ihre Herleitungen nicht 100% physikalisch korrekt sind, im Anwendungsbereich aber eine ausreichende Genauigkeit aufweisen.
Wenn man z.B. in einem Drucksystem (Rohr) die Seitenwände als unendlich fest betrachtet und sich das darin befindliche Medium in Strömung befindet, macht es durchaus Sinn den Druck als Kraft pro Fläche des Querschnitts anzugeben, da der Druck sich (vereinfacht!) nur in eine Richtung auswirkt. Und dass Kraft durch Gewicht substituiert wird kommt ja auch oft genug vor, die Kraft die man benötigt um die Anziehungskraft der Erde auf einen Gegenstand auszugleichen ist quasi konstant, daher kann für technische Anwendungen die Kraft mit Gewicht ersetzt werden. Gewicht ist nämlich einfacher zu messen als Kraft. Ausserdem ist Kraft selbst ja auch nur eine hergeleitete Grösse (F=m*a).
@ TT:
Bezüglich des Druckes: Ich begreife immer noch nicht warum es nicht möglich sein soll einen Unterdruck von -700mm/hg zu erzeugen.
Falls du dich an dem Minuszeichen aufhängst: Die Einheit mm/hg ist eine festgelegte Grösse die sich auf die höhe einer bestimmten masse Quecksilber in einem Rohr bestimmten Querschnitts bei bestimmtem Luftdruck und bestimmter Temperatur bezieht, deshalb kann es negative Werte geben. Das Vakuum wird laut Lehrbüchern wie du schon geschrieben hat mit -760mm/hg angegeben. hier stehts auch nochmal:
http://www.culture.hu-berlin.de/projekt ... celli.html
Da Boldemann und ich den Druck hinter der Drosselklappe messen (wie es in der BC Anleitung beschrieben ist) ist der Strömungswiderstand des Eingangs extrem hoch (die Klappe ist ja zu). Deshalb nähert sich der Wert dem Literaturwert für das Vakuum, weil nur extrem wenig Luft diesen Widerstand überwinden kann (je nach Standgaseinstellung nämlich). In obigem Artikel steht ja auch dass die Einheit mm/Hg hauptsächlich bei fast-Vakuum Verhältnisen eingesetzt wird. Aus diesem Grund wechselt der BC beim Saugen die Einheit.
Der (zugegebenermassen geringe) Abstand zum Vakuum reicht aus um genug Luftmoleküle für eine Explosion durchzulassen. Schließlich hängt die Explosionsfähigkeit eines Gemisches weniger mit der absoluten Zahl von Molekülen pro Raum ab sondern vom Verhältnis der beiden Gemischanteile. Die Explosion findet ja auch statt bevor sich das Gemisch im gesamten verfügbaren Raum (Zylinder) verteilt hat. (zu früh->Knock)
Würde man den Druck vor der Drosselklappe messen würde natürlich ein sehr viel geringerer Unterdruck gemessen werden, da der Druckausgleich dieses Raumes mit der Athmosphäre ausschliesslich durch den Strömungswiderstand des Air-Intakes behindert wird, und der besteht im wesentlichen nur aus ein paar Winkeln im Rohr, ein paar Zakcen an der Turbo-Turbine und einem Luftfilter.