Das Steuerventil ist ein 3/2 Wegeventil, welches zwischen atmosphärischen Druck und dem derzeitigen Druck hinter der Drosselklappe umschaltet.
Wann genau schaltet dieses Ventil um?
Sollzustände am GT:
1. Motor aus - Zündung aus - Normaldruck in Ansaugbrücke - Steuerventil aus und Verbindung Ansaugbrücke/Benzindruckregler geschaltet = Ergebnis Benzindruck = normal (3bar)
2. Motor aus - Zündung an - Normaldruck in Ansaugbrücke - Steuerventil aus und Verbindung Ansaugbrücke/Benzindruckregler geschaltet = Ergebnis Benzindruck = normal (3bar)
3. Motor an / Leerlauf - Zündung an - Unterdruckdruck in Ansaugbrücke - Steuerventil aus und Verbindung Ansaugbrücke/Benzindruckregler geschaltet = Ergebnis Benzindruck = reduziert (2,35bar)
4. Motor an / Volllast - Zündung an - Überdruck in Ansaugbrücke - Steuerventil aus und Verbindung Ansaugbrücke/Benzindruckregler geschaltet = Ergebnis Benzindruck = erhöht (3bar + Ladedruck)
Für diese 4 (Haupt-)Zustände bräuchte man das Steuerventil noch nicht. Schaltet das beim Gasgeben kurzzeitig auf atmosphärischen Druck um? Damit die "Zeitspanne" zwischen Unter- und Überdruck eliminiert wird? Ist also damit Teil der Benzinanreicherung beim Beschleunigen? Normal ist ja schon eine Anreicherung durch die Düsenauslastung beim Beschleunigen gegeben (accel enrichment). Was bedeuten würde, die reine Änderung der Düsenauslastung bei Unterdruck würde nicht ausreichen bei Standarddüsen.
Für mich erstmal die einzig logische Erklärung.
Rechnet und will die ECU in diesem Fall eine sprunghafte Erhöhung des Benzindrucks von ~ 0,4-0,5 bar (je nach Unterdruck)? Also die ECU setzt einen Anstieg des Benzindruck von ~0,4bar bei Beschleunigen voraus, und berücksichtigt das in ihren Berechnungen?
Was wiederum hieße: Die Einspritzmenge vor dem Beschleunigen, + der "erwartete" Anstieg für das Beschleunigen = die korrekte Einspritzmenge für das Beschleunigen!
Wenn die Differenz zwischen dem erwarteten und dem tatsächlichen Unterdruck (somit auch Benzindruck) kleiner ist (es geht nur kleiner), wäre die erforderliche Benzinmenge für das automatisch geänderte Zündfeld beim Beschleunigen zu gering. Was kurzzeitig zu Klopfen beim normalen Beschleunigen führen könnte. Ursache wäre dann ein Benzindruckregler, der an sich funktioniert, den Benzindruck aber nicht um 0,6-0,7 bar im Leerlauf herab senkt (Werksangabe Mitsubishi: 2,35bar @ idle).
Das wäre dann eine Erklärung für das Klopfproblem bei einer ganz bestimmten Beschleunigung (anderer Post von mir).
Und jetzt ab in die Falle

Gruss, Otti
edit: Das Problem kommt natürlich nur zustande, wenn man andere Düsen nutzt und dem entsprechen die Einspritzmenge ändert. In meinem Fall kann ich ja nur die Mengen für die Drehzahlen und Lasten einstellen. Die Anreicherung beim Beschleunigen kann ich nicht beeinflussen. Die Anreicherung bei der Beschleunigung regelt sich in diesem kurzen Moment auch nicht nach den Lambdawerten oder den Werten vor und nach der Beschleunigung. Sie ist fest.
Wenn man langsam beschleunigt, z.B. um von 95 auf 100km/h zu kommen, gibt es keine Anreicherung.
Wenn man richtig beschleunigt, also Vollgas, läuft eh alles auf voller Pulle.
Ich meine das Beschleunigen, wenn man z.B. aus einer Ortschaft raus fährt, und von 50 auf 100km/h wechseln will. Also das ganz normale Beschleunigen ohne Vollgas (Drosselklappe um die 40% offen).
Beispiel: Man fährt bei ca. 2000U/min mit 0,6bar Unterdruck. Die ECU weiß anhand der Luftmassensignale von den 0,6bar Unterdruck, und setzt dadurch einen Benzindruck von 2,4bar voraus. Bei der Beschleunigung, in diesem Lastbereich, muss die Menge x eingespritzt/angereichert werden werden. Menge x minus der Menge vor dem Beschleunigen (nach Lambdaregelung), ergibt das nötige Volumen y bei der Anreicherung. Dieses Volumen y ergibt sich aus der Druckänderung und der Einspritzzeit. Die Druckänderung kennt die ECU und das nötige Volumen y, daraufhin wird die Einspritzzeit berechnet.
Problem: Die ECU kann den tatsächlichen Benzindruck nicht messen, und merkt auch nicht, wenn die Benzinmenge nicht stimmt, da die Lambdaregelung zu der Zeit außer Kraft gesetzt wird.
Wenn jetzt bei 0,6bar Unterdruck ein Benzindruck von 2,8 herrscht, wäre der Unterschied/Druckänderung nur noch 0,2bar. Die Regelung (Steuerventil) kann ja maximal nur auf den atmosphärischen Druck wechseln. Bei erreichen von positiven Ladedruck, muss dann wieder umgeschaltet werden. Das wäre ein erheblicher Unterschied in der Einspritzmenge.