Allradlenkung
Verfasst: 05 Mai 2013, 14:46
Allradlenkung (ARL, engl. AWS)
Manche bauen die Komponenten der Allradlenkung aus (bzw. tragen sich mit dem Gedanken dies zu tun). Dies bringt zwar ca. -15 kg und dies wiederum (bei angenommen 400 PS) bringt ca. 0,12 sec. von 0 – 200km/h. Also unbedeutend bzw. allenfalls messbar. Zudem wird der GT dadurch an der falschen Stelle leichter, nämlich hinten (also dadurch minimal langsamer in Kurven, auch nur messbar).
Dagegen die Vorteile der Allradlenkung:
- Sichereres Verhalten bei plötzlichem Spurwechsel.
Hatte vor kurzem den klassischen Fall: Mittelspur auf 3-spuriger BAB, Marschtempo ca. 180km/h. Schnarchnase (mit gelbem Nummerschild) zieht abrupt nach links raus.
Schnelles Ausweichmanöver nach links, völlig problemlos, kein Nachschwingen des Hecks (was v. a. normalerweise das Ganze gefährlich macht). Bin immer wieder erstaunt, wie gut das läuft. Besonders positiv spürbar mit straffen Federn/Dämpfern und mit lenkgenauen Reifentypen in flachem Querschnitt.
Physikalischer Hintergrund, ist die Verringerung des Schwimmwinkels (Winkel zwischen der Bewegungsrichtung des Fahrzeugs im Schwerpunkt und der Fahrzeuglängsachse). Dieser Winkel beeinflusst die Beherrschbarkeit des Fahrzeugs und sollte möglichst klein sein.
Außerdem erfolgt durch den Allradantrieb ein zusätzliches Moment in die gelenkte Richtung.
- Schneller auf kurvenreicher Strecke
- das wusste man schon vor über 20 Jahren. Zwar nicht weltbewegend, aber es gab mal in den 90ern vergleichende Messungen mit einem BMW 850Csi (ohne/mit ARL). Brachte auf dem Hockenheimring ca. 1,5 sec/Runde und dies bei besserem und v. a. gutmütigerem Handling.
Beide Auswirkungen bestätigten auch Messungen von Porsche beim neuen 911Turbo, d. h. das Fahrverhalten entspricht einem Fahrzeug mit ca. 50 cm mehr Radstand, d. h. stabiler, sicherer, gutmütiger als ein kürzerer Radstand und zusätzlich wurde das Fz. schneller.
Neudeutsch: virtuelle Radstandsveränderung.
„Fährt man schneller als 80 km/h, lenkt das System Hinter- und Vorderräder parallel. Das fühle sich an, als wäre der Radstand sogar 50 Zentimeter länger, sagt Porsche und verspricht eine "enorme Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten. Gleichzeitig baue sich beim Lenken die Seitenkraft an der Hinterachse schneller auf, was zu einem spontaneren und harmonischeren Einleiten der Richtungsänderung führe - und wieder Zeit auf der Nordschleife am Nürburgring bringt.“
- Geringerer Reifenabrieb (durch geringere Schwimm-/ Schräglaufwinkel und weniger Untersteuern).
Kurzum:
- Ganz blöd sind die Konstrukteure auch nicht. V. a. wenn nach langwierigen Entwicklungen und aufwendigen Versuchen etwas verbaut wird, was zusätzlich Geld kostet (und der BWL-Controller aka Erbsenzähler meckert) - das hat dann schon seine Gründe.
- Ich würde die ARL drin lassen (mal abgesehen von Spezialfällen, z. B. „professionelle“ 1/4 –Meile-Events), Gründe s. o.
Manche bauen die Komponenten der Allradlenkung aus (bzw. tragen sich mit dem Gedanken dies zu tun). Dies bringt zwar ca. -15 kg und dies wiederum (bei angenommen 400 PS) bringt ca. 0,12 sec. von 0 – 200km/h. Also unbedeutend bzw. allenfalls messbar. Zudem wird der GT dadurch an der falschen Stelle leichter, nämlich hinten (also dadurch minimal langsamer in Kurven, auch nur messbar).
Dagegen die Vorteile der Allradlenkung:
- Sichereres Verhalten bei plötzlichem Spurwechsel.
Hatte vor kurzem den klassischen Fall: Mittelspur auf 3-spuriger BAB, Marschtempo ca. 180km/h. Schnarchnase (mit gelbem Nummerschild) zieht abrupt nach links raus.
Schnelles Ausweichmanöver nach links, völlig problemlos, kein Nachschwingen des Hecks (was v. a. normalerweise das Ganze gefährlich macht). Bin immer wieder erstaunt, wie gut das läuft. Besonders positiv spürbar mit straffen Federn/Dämpfern und mit lenkgenauen Reifentypen in flachem Querschnitt.
Physikalischer Hintergrund, ist die Verringerung des Schwimmwinkels (Winkel zwischen der Bewegungsrichtung des Fahrzeugs im Schwerpunkt und der Fahrzeuglängsachse). Dieser Winkel beeinflusst die Beherrschbarkeit des Fahrzeugs und sollte möglichst klein sein.
Außerdem erfolgt durch den Allradantrieb ein zusätzliches Moment in die gelenkte Richtung.
- Schneller auf kurvenreicher Strecke
- das wusste man schon vor über 20 Jahren. Zwar nicht weltbewegend, aber es gab mal in den 90ern vergleichende Messungen mit einem BMW 850Csi (ohne/mit ARL). Brachte auf dem Hockenheimring ca. 1,5 sec/Runde und dies bei besserem und v. a. gutmütigerem Handling.
Beide Auswirkungen bestätigten auch Messungen von Porsche beim neuen 911Turbo, d. h. das Fahrverhalten entspricht einem Fahrzeug mit ca. 50 cm mehr Radstand, d. h. stabiler, sicherer, gutmütiger als ein kürzerer Radstand und zusätzlich wurde das Fz. schneller.
Neudeutsch: virtuelle Radstandsveränderung.
„Fährt man schneller als 80 km/h, lenkt das System Hinter- und Vorderräder parallel. Das fühle sich an, als wäre der Radstand sogar 50 Zentimeter länger, sagt Porsche und verspricht eine "enorme Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten. Gleichzeitig baue sich beim Lenken die Seitenkraft an der Hinterachse schneller auf, was zu einem spontaneren und harmonischeren Einleiten der Richtungsänderung führe - und wieder Zeit auf der Nordschleife am Nürburgring bringt.“
- Geringerer Reifenabrieb (durch geringere Schwimm-/ Schräglaufwinkel und weniger Untersteuern).
Kurzum:
- Ganz blöd sind die Konstrukteure auch nicht. V. a. wenn nach langwierigen Entwicklungen und aufwendigen Versuchen etwas verbaut wird, was zusätzlich Geld kostet (und der BWL-Controller aka Erbsenzähler meckert) - das hat dann schon seine Gründe.
- Ich würde die ARL drin lassen (mal abgesehen von Spezialfällen, z. B. „professionelle“ 1/4 –Meile-Events), Gründe s. o.